
Villa Meyer
Clara-Zetkin-Straße 9
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Die Villa Meyer als prächtigste Neorenaissancevilla mit einer herrschaftlich opulenten Innengestaltung ist einzigartig in Gera. Sie wurde 1881-83 vom Baumeister Luis Kornmann für Kommerzienrat Wilhelm Meyer errichtet. Die Villa Ecke der ehemaligen Adelheidstraße liegt an der nördlichen Stadteinfahrt. Die Fassaden mit besonderen Gestaltungselementen, sind stark plastisch ausgebildet. Im Garten entstand 1900 unter dem Architekt Sittig ein zweigeschossiger Pferdestall mit Turm, der 1905 nach Planvorgaben von Architekt Carl Zaenker bereits umgebaut wurde.
Im Ursprung wurde die Villa im Erdgeschoss für Repräsentationen genutzt mit Zugang zum Park über eine Freitreppe. Ober- und Dachgeschoss wurden zu Wohnzwecken genutzt.
Das Innenraumkonzept ist mit aufwendigen Details und anspruchsvollen Materialien umgesetzt. Durch Oberlichter werden alle Etagen trotz der großen Baumasse mit Tageslicht versehen.
Ab 1920 nutzte die Ostthüringische Industrie- und Handelskammer das Haus, der Pferdestall wurde 1933 zu Wohnzwecken ausgebaut. 1939 kam die Villa in Reichsgrundbesitz. Ab 1981 war sie Kindereinrichtung. Pferdestall und Gewächshaus wurden abgebrochen.
Nach mehr als 20 Jahren Leerstand erhielt die Villa Meyer 2016 einen neuen Eigentümer. Dieser sichert mit Städtebaufördermitteln das Objekt. Mit schrittweiser Sanierung soll das Gebäude als Wohn- und Geschäftshaus wieder nutzbar gemacht werden.