
Handelshof
Schloßstraße 11
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1926 kaufte der Stadtrat von Gera zwei Grundstücke in der Schloßstraße, worauf in den Jahren 1928/29 auf den Fürbringerschen Gartengrundstück der erste Hochhausbau Geras als Handelshof durch die Stadtbank als Bauherr entstand. Der Berliner Architekt Hans Brandt gewann 1927 den ausgelobten Architekturwettbewerb. Die Planung entsprach im Ansatz dem Modernen Bauen dieser Zeit. Der Geraer Architekt Kurt Jahn, zweiter im Wettbewerb, übernahm die örtliche Bauleitung und baute in nur 14 Monaten den zehngeschossigen Putzbau unter Flachdach mit vier- bzw. fünfgeschossigen Seitentrakten. Dieser Hochhausturm stellte damals im Zusammenspiel mit Rathausturm und Salvatorkirche eine neue städtebauliche Dominante dar.
Einheitliche Fenster mit Horizontaljalousien und moderne haustechnische Einrichtungen, wie Fahrstühle, Paternoster, Elektropost, Telefonanlagen und Förderbänder zum Transport der Belege im Bankbereich wurden eingebaut. Fortschrittliche Baumaterialien, wie etwa Milchglas für die Bedachung des Kassenraumes, kam zur Anwendung. Die Fassade wurde nüchtern, einfach und klar gegliedert, von großen Glasflächen zwischen mit Travertin verkleideten Pfeilern an seinen beiden untersten Geschossen akzentuiert. 1994 erfolgte die letzte Sanierung des Gebäudes und die rückwärtige Erweiterung mit neuer Kassenhalle und der bis dahin vorhandene Paternoster wurde durch einen neuen technischen Aufzug ersetzt.
Das Gebäudeensemble wurde und wird als Stadtsparkasse und Bank genutzt. Heute Sitz der Sparkasse Gera-Greiz.